„Quo vadis Schorndorfer Einzelhandel?
FDP-Ortsverband Schorndorf veranstaltet Hearing zur Lage des Einzelhandels
Der Einzelhandel der Daimler-Stadt blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Dies wurde bei der Veranstaltung „Quo vadis Schorndorfer Einzelhandel?“ des FDP-Ortsverbandes Schorndorf am 1. Dezember 2022 in der Barbara-Künkelin-Halle deutlich.
Andreas Erdmann, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Schorndorf, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und betonte, ein lebendiger Einzelhandel mache ganz entscheidend das Flair einer Stadt aus.
Jochen Haußmann, FDP-Landtagsabgeordneter, forderte in seiner Einführung die Landesregierung auf, dem Einzelhandel generell mehr Beachtung zu schenken, da er ein enormer Wirtschaftsfaktor sei.
In seinem Impulsreferat berichtete Prof. Dr. Erik Schweickert, mittelstandspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, dass nach seinen Informationen der Onlinehandel derzeit nicht mehr so gut laufe wie in den vergangenen Jahren. Dies sei eine gute Nachricht für den stationären Einzelhandel. „Die Menschen wollen wieder raus und vermissen nach den Lockdowns den Einzelhandel.“
Die FDP verstehe sich als Lobby des Einzelhandels. Prof. Schweickert stellte das Positionspapier der FDP-Landtagsfraktion vor, in dem zehn konkrete Vorschläge enthalten sind. Der Einzelhandel sei die drittstärkste Branche in Baden-Württemberg und verdiene mehr politische Beachtung. Rund 500.000 Menschen seien im Einzelhandel im Südwesten sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dahinter stecke eine große Wirtschaftsleistung, so Prof. Dr. Schweickert.
Jede Innenstadt sei anders. Deshalb gebe es keine Blaupause für die Förderung des Innenstadthandels, der Gastronomie und Kultur. „Wir fordern von der Landesregierung allerdings einen Innenstadtbeauftragten, weil die Kompetenzen im Hinblick auf Innenstädte zwischen verschiedenen Ressorts verteilt sind“, so Prof. Dr. Schweickert.
Claudia Maurer-Bantel, Unternehmerin und 1. Vorsitzende von Schorndorf Centro - Verein für Citymarketing, erklärte, sie sei derzeit vorsichtig optimistisch, was das Weihnachtsgeschäft angehe. „Wir haben eine gute Innenstadt in Schorndorf mit starken Händlern und wenig Leerständen.“ Die Erreichbarkeit des Einzelhandels sollte die größte Priorität haben. Auch die Außengastronomie sei essenziell für die Attraktivität der Innenstadt.
Lars Scheel, Leiter Eigenbetrieb Tourismus und Citymanagement der Stadt Schorndorf, unterstrich, Schorndorf habe ein gutes Handelsfundament mit vielen inhabergeführten Geschäften. Die Stadt versuche, Leerstände aktiv zu beseitigen. Wichtig sei eine gute Aufenthaltsqualität. Attraktive öffentliche Räume seien ein wichtiger Besuchsgrund für die Innenstadt.
Andrea Andresen, Geschäftsführerin der Firma Carl Max Meyer, unterstrich, dass die gute Erreichbarkeit bis zum Lieferverkehr von großer Bedeutung für den Einzelhandel sei. Dafür seien zentrumsnahe Parkplätze notwendig, aber auch ein funktionierender ÖPNV.